Chance vertan: EU-Parlament lehnt Carbon Correction Factor für Nutzfahrzeuge ab

Brüssel. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung des Europäischen Parlaments, auch in der finalen Abstimmung zur Begrenzung von Nutzfahrzeugemissionen den Carbon Correction Factor (CCF) abzulehnen. „Das ist ein erheblicher Rückschlag auf dem Weg hin zu einer klimaneutralen Verkehrswende, weil dadurch dem Einsatz von fortschrittlichen Biokraftstoffen und synthetischen E-Fuels nicht nachvollziehbare Hindernisse in den Weg gestellt werden“, so ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel.

Allerdings verpflichtet das Gesetz die Europäische Kommission, sich mit synthetischen Kraftstoffen für Nutzfahrzeuge zu befassen. Gemäß der Vereinbarung zwischen den Regierungen und den Abgeordneten des Europäischen Parlaments wird die Kommission prüfen, ob sie innerhalb des nächsten Jahres einen Vorschlag für die Zulassung schwerer Nutzfahrzeuge, die nur mit E-Kraftstoffen betrieben werden, vorlegen soll.

„Dies ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, doch ohne den Carbon Correction Factor, der auch die Tür für Biokraftstoffe geöffnet hätte, wird diese Lösung in der Praxis nur schwer durchführbar sein“, befürchtet Scheel. „Technologieoffene Maßnahmen sind erforderlich, um die Flottenemissionen schnell und effektiv zu reduzieren. Sonst kommen wir beim Klimaschutz im Straßengüterverkehr nicht voran.“

Der ZDK werde sich daher auch weiterhin weiter sowohl in Berlin als auch in Brüssel dafür einsetzen, technologieoffene Lösungen zu fördern und die notwendigen Rahmenbedingungen für nachhaltige Mobilität zu schaffen.