Bonn. Die Bedeutung von Social Media und Videos für das Nachwuchsmarketing waren die wichtigsten Themen auf der Jahrestagung der Initiative AutoBerufe in Mannheim. Teilgenommen haben neben Kfz-Azubis deshalb auch Lehrer und 20 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 in der Berufsorientierung, die Interesse an einem Praktikum im Kfz-Gewerbe haben.
Sie hatten Gelegenheit, den Kfz-Weltmeister Stefan Mißbach aus Dresden zu den Themen Schulabschluss, Ausbildung, Karriere und zum Wettbewerb World Skills zu befragen. „Man kann zeigen, was in einem steckt“, ermutigte Mißbach die Schüler, eine Ausbildung im Kfz-Gewerbe zu machen und sich in den Berufswettbewerben zu engagieren.
In zwei Workshops beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Themen Betriebspraktikum und Berufsorientierung sowie mit der Bedeutung und der Produktion von kleinen Videos für das Nachwuchsmarketing. Die Clips aus dem Video-Workshop wurden live von der Veranstaltung über den Instagram-, Facebook-, Youtube- und TikTok-Kanal von AutoBerufe verbreitet. Videos sollen in erster Linie Emotionen und eine sympathische Offenheit des Arbeitgebers zeigen, Informationsvermittlung steht erst an zweiter Stelle. Immerhin fühlen sich zwei Drittel der Schüler am ehesten von Videos angesprochen. Dabei muss es nicht immer ein professionelles Video sein, auch Social Clips oder GIFs können bei der jungen Zielgruppe Erfolg haben.
„Schon jetzt ist die Initiative AutoBerufe sehr erfolgreich in den sozialen Netzwerken aktiv. Mit einer Gesamtreichweite von 18,6 Millionen Aufrufen haben wir 2022 so viele jungen Menschen in der Berufsorientierung erreicht wie nie zuvor“ freut sich Claudia Kefferpütz, Referentin beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), und verantwortlich für die Kampagne der Initiative AutoBerufe. Kefferpütz stellte außerdem das aktuelle Programm der Initiative vor, wie Ausbau des Betriebefinders und des Werkzeugkastens zum Recruiting auf autoberufe.de.
Neben Google, Karrierewebseiten der Unternehmen und Social Media sind immer noch der persönliche Rat von Eltern und Lehrern oder Praktika die wichtigsten Informationsquellen zum Thema Ausbildung. Birgit Behrens, Geschäftsführerin der Abteilung Berufsbildung im ZDK, betonte deshalb die Wichtigkeit von Betriebspraktika innerhalb der Berufsorientierung: „Studien belegen, dass aus 85 Prozent der Praktikanten später Auszubildende werden. Deshalb entwickeln wir aktuell eine Landingpage sowie verschiedene Kampagnen zum Thema Betriebspraktikum, die sich gezielt an Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonal und Kfz-Betriebe richten.“
Am Nachmittag stellte ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel die aktuelle Studie zu Beschäftigungseffekten im Kfz-Gewerbe 2030/2040 vor und diskutierte mit den Teilnehmern die Auswirkungen auf die Branche. Zwar gingen die Beschäftigungszahlen in den nächsten Jahrzehnten deutlich zurück, dennoch werde der Fachkräftemangel dieses Problem weiterhin überlagern. Es komme also darauf an, Beschäftigte mitzunehmen und im Betrieb zu halten und die Berufsbilder den veränderten Rahmenbedingungen und Kundenwünschen anzupassen.