Mißbach holt Weltmeistertitel in Kfz-Mechatronik

Weltmeister Stefan Mißbach (3.v.l.) mit Ex-Berufsweltmeister Rudolf Angerer, Trainer Franz Havlat sowie Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün, ZDK-Geschäftsführerin Birgit Behrens und ZDK-Vorstand René Gravendyk (v.l.). Foto: Edgar Schmidt/autoFACHMANN

Bonn/Dresden. Der 23-jährige Dresdner Kfz-Mechatroniker Stefan Mißbach holte sich in seiner Heimatstadt die Goldmedaille bei der WorldSkills Competition 2022 Special Edition.

Damit kommt ein Weltmeister in diesem Berufsbild erstmals seit 27 Jahren wieder aus Deutschland. Insgesamt teilen sich vier neue Weltmeister den Titel: Neben Mißbach landeten auch Florent Lacilla (Schweiz), Hannes Egger (Südtirol/Italien) und Hsu-Kun Chan (Chinesisch Taipeh) auf Platz eins.
 „Ich freue mich, dass sich der Aufwand, den ich im Training reingesteckt habe, bezahlt gemacht und am Ende auch gelohnt hat“, freute sich Mißbach nach der Siegerehrung. Dafür hat der Dresdner zahlreiche intensive Trainings absolviert, darunter auch in Abu Dhabi und in der Schweiz. Zu Seite stand ihm dabei vor allem auch WorldSkills Germany-Bundestrainer Franz Havlat. 

Für den ZDK gratulierte Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün den Siegern und bedankte sich bei dem Team um Gabriela Msuya, Hauptgeschäftsführerin des Kfz-Landesverbands Sachsen, für die hoch professionelle Organisation des Wettbewerbs. „Der Erfolg von Stefan Mißbach zeigt, welch hohe Qualität in unserer dualen Ausbildung steckt. Gepaart mit Wissbegier, Leidenschaft und Engagement sind Spitzenleistungen möglich in einem Beruf mit den besten Zukunftsperspektiven.“

Vom 25. bis 27. Oktober waren bei der WorldSkills Competition 2022 Special Edition im Haus des Kfz-Gewerbes Dresden 24 internationale Spitzenfachkräfte der Kfz-Mechatronik angetreten. Die Wettkampfaufgaben, die unter extremem Zeitdruck an drei Tagen in insgesamt 15 Stunden zu bewältigen waren, hatten es in sich. In insgesamt fünf Modulen galt es, Fehler sowohl am Motor als auch in der Karosserieelektrik und am Elektro-Fahrzeug zu diagnostizieren und zu beheben. Außerdem führten die Teilnehmenden Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie Messungen an der Lenkung, Aufhängung und an Bremsen durch. Bei der Motorwartung mussten sie einen Motor zerlegen, Verschleißmessungen daran vornehmen, einen eingebauten Fehler korrigieren und im Anschluss den Motor wieder zusammenbauen und einstellen.

Stefan Mißbach, der als Kfz-Mechatroniker im heimischen Bosch-Service-Betrieb Mißbach in Dresden tätig ist, besitzt eine große Leidenschaft für seinen Beruf: „Seit meiner Kindheit war es mein Traum, Kfz-Mechatroniker zu werden. Mein Vater hat eine eigene Werkstatt, das hat mich natürlich sehr beeinflusst. Mir gefällt am meisten an meiner Arbeit die Fehlersuche am Auto und die Reparatur dieser Fehler. Aber auch, dass ich Menschen helfen kann. Es wird nie langweilig. Mit dem technischen Fortschritt zu gehen, hilft einem überall im Alltag.“

Nach der Absage der für Oktober geplanten WorldSkills Shanghai 2022 hatten sich die Mitgliedsnationen von WorldSkills International, allen voran die deutschsprachigen Länder, dafür stark gemacht, über 1.000 Spitzen-Fachkräften aus 61 Berufsdisziplinen und 58 Ländern ihre Wettkämpfe zu ermöglichen. Der Wettbewerb für die Kfz-Mechatronikerinnen und Mechatroniker fand im Haus des Kfz-Gewerbes Dresden statt. Es gehört zu den zehn größten Kfz-Bildungseinrichtungen in Deutschland und ist Bundesleistungszentrum der World Skills.