Coole Tipps für E-Autos im Winter

Mit einem E-Auto braucht man keine Sorge vor dem Winter haben, einige Tipps sollten allerdings beachtet werden. Bild: iStock/Alexander Shapovalov

Was der Motor im Verbrenner, ist die Batterie im E-Auto – das Herzstück. Damit es vor allem im Winter fleißig und kräftig pulsiert, braucht der Akku jetzt viel Aufmerksamkeit. Die tut Not, zehren Kälte, Heizung und Licht doch enorm am Energiespender. Der Verbrauch steigt, die Reichweite sinkt.

Warum ist das so? Und können Autofahrer gegensteuern? Michael Dittmar, Mitinhaber der Kfz-Werkstatt Dittmar & Stachowiak GmbH in Bochum und Obermeister der dortigen Kfz-Innung, klärt Ursachen und gibt Tipps. 

Was macht der Antriebsbatterie im Winter so zu schaffen?

Ganz klar: die Kälte – wie übrigens im Sommer auch die Hitze. Damit der Akku sein volles Energiepotenzial ausschöpfen kann, braucht er eine Wohlfühltemperatur (20 bis 22 Grad Celsius). Die zu erreichen kostet Strom und damit Kilometer. Hinzu kommen Verbraucher wie Licht, Sitzheizung, beheizbare Front- und Heckscheibe, die in der kalten, dunklen Jahreszeit kräftig am Akku nagen.

Um wie viel Prozent sinkt bei Frostgraden die Reichweite im Vergleich zu normalen Temperaturen?

Das können im Kurzstreckenbetrieb schon mal bis zu 25 Prozent sein.

Müssen Besitzer von E-Autos nun Angst haben, im Winter liegenzubleiben?

Nein, da geistern immer noch viele Vorurteile in den Köpfen rum. Die meisten fahren nur einmal im Jahr eine lange Tour in den Urlaub, ansonsten täglich Kurzstrecke. Genau für diesen Einsatz gibt es mittlerweile vor Supermärkten, beim Arbeitgeber und günstigenfalls an der eigenen Wallbox ausreichend Lademöglichkeiten. Übrigens verbrauchen auch Verbrenner im Winter mehr Sprit.

Können Autofahrer überhaupt etwas für eine lange Lebensdauer der Batterie tun?

Da gibt es einiges:

Nicht dauerhaft schnellladen. Darunter leidet die Batterie.Am besten zapfen E-Mobile ihren Strom über Nacht so langsam wie möglich.

Voll- und Entladung vermeiden. Das lässt die Batterie länger leben. Ideal sind Ladezustände zwischen 20 und maximal 80 Prozent. Vor langen Strecken ist natürlich eine volle Ladung sinnvoll.

Batterie in Betriebswärme laden. Ein kalter Akku muss für seine Wohlfühltemperatur und zur Schonung vorgewärmt werden. Das dauert. Wer schnellladen will, sollte deshalb kurz vor dem Ziel mit einem warmen Auto Strom ziehen. 

Eco-Modus einschalten. So wird die volle Leistung vor allem beim Gas geben nicht abgerufen, das E-Auto spart Energie.In vielen Stromern stecken auch zusätzliche Spar-Modi. Droht eine leere Batterie, werden zum Beispiel Verbraucher wie Innenraum-, Sitz- und Lenkradheizung automatisch gedrosselt.  

Löst eine Wärmepumpe das Heizproblem? Verbrenner nutzen dazu ja die Motor-Abwärme.

Das kommt auf den Einsatz an. Für Laternenparker, Viel- und Langstreckenfahrer mit größeren Fahrzeugen ist die Wärmepumpe bei knackigem Frost eine komfortable Lösung. Wer meist Kurzstrecke fährt, kann auf sie verzichten und nutzt die wesentlich günstigere Lenkrad- und Sitzheizung. Einfach funktioniert alternativ auch das Heizen am Stromnetz: Innenraum und Akku werden bereits während des Ladens vorgewärmt, die Fahrer steigen in ein wohlig-warmes E-Mobil.

Was, wenn der Akku nach drei Jahren doch seinen Geist aufgibt?

Egal, ob häufig schnell- oder vollgeladen wurde – die Hersteller geben sechs bis acht Jahre Garantie auf den Akku. Darauf kann man sich verlassen. Servicehinweise wie regelmäßige Wartung oder Software-Updates sollten aber für eine lange Lebensdauer und die Durchsetzung von Garantie-Ansprüchen unbedingt beachtet werden.

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