Autofahren im Herbst und Winter ist an sich schon eine Herausforderung. Die Sicht ist mau, es wird früh dunkel. Ohne funktionierende Lichtanlage sieht’s mit der Verkehrssicherheit trübe aus. Umso gefährlicher, wenn Fahrer dann unüberlegt handeln – mit Fehlern wie diesen:
Keine Licht-Kontrolle
Experten raten, mindestens einmal im Jahr die Beleuchtung von Profis überprüfen zu lassen. Bequem beispielsweise im Oktober beim kostenlosen Licht-Sicht-Test von Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe und Deutscher Verkehrswacht. Funktion und Scheinwerfereinstellung werden geprüft, Reparaturen auf Wunsch erledigt. Wie wichtig der Check ist, belegen die Ergebnisse von 2024: Jedes vierte Auto hatte Mängel, bei den Nutzfahrzeugen war es sogar jedes dritte.
Schmutzige Leuchten
Die Waschanlage erledigt die Drecksarbeit. Das ist richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Im Herbst und Winter mutieren Scheinwerfer und Rücklichter schnell zu Schmutzfängern. Entgegenkommende werden geblendet, die eigene Sicht und Sichtbarkeit ist gemindert. Hier helfen zusätzliche Waschgänge und zwischendurch vor der Fahrt die Reinigung mit einem feuchten Lappen. In Fahrzeugen mit Scheiben-Reinigungsanlage sollte ausreichend Wischwasser vorhanden sein.
Falsch eingestellte Scheinwerfer
Die Krux überhaupt: Der Gegenverkehr wird gefährlich geblendet, die Verursacher verlieren an Sicht. Auch hier ist die Werkstatt gefragt, die Grundeinstellung und Leuchtweitenregulierung schnell und fachgerecht vornimmt – ebenfalls einfach während der jährlichen Licht-Aktion im Oktober.
Der Lichtautomatik vertrauen
Eine prima Erfindung: Am Tag strahlt das Tagfahrlicht, bei Dämmerung schaltet sich automatisch das Abblendlicht ein. Und fährt man im Dunkeln mit Fernlicht, wechselt es bei Gegenverkehr wie von Geisterhand auf Abblendlicht. Das alles – sofern vorhanden – dank Lichtautomatik. Was Autofahrer oft nicht bedenken: Die Sensoren der Lichtautomatik sind bei schlechter Sicht wie Nebel, Regen oder Schneefall sensibel, reagieren dann manchmal nicht oder verspätet. Sicherheitshalber also ran mit der Hand an die Schalter.
Falsche Bedienung
- Fernlicht bringt außerorts im Dunkeln und bei schlechter Sicht die Welt zum Strahlen. Kommen andere Fahrzeuge entgegen oder fahren voraus, steigt das Blend- und Unfallrisiko enorm. Grob fahrlässig handelt, wer jetzt nicht auf Abblendlicht dimmt.
- Faulheit oder doch Unkenntnis? Nicht-Blinken irritiert und gefährdet andere Verkehrsteilnehmer. Es kostet auch Bußgeld.
- Am Rot der Nebelschlussleuchte können sich nachfolgende Autofahrer bei schlechter Sicht unter 50 Meter gut orientieren. Bessert sich das Wetter, besteht dagegen Blendgefahr. Die Leuchte muss ausgeschaltet werden.
- Ohne Abblendlicht erscheinen Autos bei Dämmerung, Dunkelheit und miserabler Sicht und ebenso in Tunnels wie Geisterfahrzeuge. Tagfahrlicht allein ist in diesen Fällen verboten. Es leuchtet nur nach vorn, nicht nach hinten.