Scheibenwischer: öfter wechseln, sicher sehen

Einmal jährlich sollten die Scheibenwischer ausgetauscht werden – spätestens jedoch dann, wenn sie schmieren, Streifen hinterlassen oder quietschen. Bild: ProMotor/T.Volz

Mit einem Wisch ist leider nicht immer alles weg. Autofahrer können ein Lied davon singen. Nach Schmuddelwetter oder Pollenflug rattern, quietschen oder ziehen die Scheibenwischer Schlieren und Streifen. Für lebenswichtige Sekunden ist die Sicht dann gleich Null, die Frontscheibe bekommt schlimmstenfalls Kratzer. Gründe dafür gibt es einige: Die Gummis sind schmutzig, porös oder gerissen.

Zwar erachten nach einer Umfrage des Automobilzubehör-Anbieters Heyner 99 Prozent aller Autobesitzer Scheibenwischer als wichtig für die Verkehrssicherheit, aber mehr als ein Drittel wechselt sie nur alle zwei Jahre oder seltener.[1]

„Zu selten“, sagt Geschäftsführer Tom Heyner. „Scheibenwischer werden häufig erst getauscht, wenn sie verschlissen oder sogar abgerissen sind und die Sicht beeinträchtigt ist.“ Ein Grund übrigens, bei der Hauptuntersuchung ohne Plakette vom Hof rollen zu müssen.

Nur wenige Autofahrer wissen, wie hart die Wischerblätter oft im Dauereinsatz und teils bei frostigen oder heißen Temperaturen arbeiten. An einem VW Golf VII wischen sie laut Heyner beispielsweise pro Jahr rund 327 000 Mal über die Frontscheibe und legen dabei 436 Kilometer zurück. Das entspricht der Größe von 25 Fußballfeldern.

Wie also sollten die aus Naturkautschuk hergestellten oder mit einer Silikonwischlippe versehenen Wischergummis gepflegt und wann gewechselt werden?

Scheibenwischer reinigen

Der häufigste Grund für eine schlechte Wischleistung ist Schmutz unter den Gummis -  besonders in der Pollenzeit ein akutes Thema. Für die regelmäßige Reinigung eignet sich ein feuchtes Mikrofasertuch, zusätzlich auch Autoshampoo. Hände weg von Reinigern mit Alkohol. Sie beschädigen die dünne Graphitschicht der empfindlichen Blätter.

Dass Front- und Heckscheibe ebenfalls regelmäßig geputzt werden müssen, versteht sich von selbst. Ein spezielles Reinigungstuch hält Scheiben und Wischerblätter nach einer Autowäsche mit Wachsprogramm schlierenfrei.

Gummis nachschneiden

Warum gleich teure Original- oder Nachrüstwischerblätter kaufen, wenn die Kante nur kleine Risse oder Beschädigungen aufweist, die Gummis noch nicht zu alt, hart und spröde sind? Nachschneider für ein paar Euro entfernen die verschlissene Gummikante einige Male. Allerdings wird durch das Schneiden die Gummilippe dicker und wischt nicht mehr optimal. Das Cuttern verlangt außerdem eine ruhige Hand und ein akurates, sauberes Arbeiten.

Scheibenwischer wechseln

Einmal jährlich tauschen lautet die Ansage der Werkstatt – spätestens jedoch dann, wenn die Scheibenwischer schmieren, Streifen hinterlassen oder quietschen. 

Das ist kein Zauberwerk, ein Job also auch für Otto Normalfahrer. Bei manchen Fahrzeugen müssen die Wischerarme vor dem Wechsel in die Wartungsposition gefahren werden. Die Einstellung der Wechselposition steht im Handbuch oder funktioniert über den Bordcomputer. Wie montiert wird, erläutern die Hersteller in Bildanleitungen auf der Verpackung, in Videos im Internet oder per Telefon. Zum Schluss die Wischerblätter hörbar einrasten, fertig. Eine günstige, umweltschonende Alternative sind fabrikneue Wechselgummis, die für fast alle Scheibenwischer erhältlich sind.

Tipp: Im Winter schützt eine Pappe zwischen Scheibe und Scheibenwischer vor dem Anfrieren und dem möglichen K.o. der Gummis.

[1]https://h-premium.de/de/news/scheibenwischer-leisten-schwerstarbeit

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