Scheinwerfer im Winter: Tipps für mehr Leuchtkraft

Salz und Schmutz können Scheinwerfer im Winter binnen kurzer Zeit um bis zu 80 Prozent weniger leuchten lassen. Bild: 652234/Pixabay

Zum Augenreiben: Oft unbemerkt, weil schleichend, vergilben Scheinwerfer durch UV-Licht, bekommen Kratzer durch Steinschläge. Salz und Schmutz lassen sie zudem besonders im Winter binnen kurzer Zeit um bis zu 80 Prozent weniger leuchten. Die Folgen: Die eigentlichen Hellseher blenden den Gegenverkehr und nehmen den Fahrern die sichere Sicht. Umso wichtiger ist es, sie regelmäßig zu reinigen, zu checken und gegebenenfalls zu ersetzen.

Was tun bei verschmutzten Scheinwerfern?

Einmal im Monat in die Waschanlage rollen? Das reicht nicht. Je häufiger die Polycarbonat-Scheiben gereinigt werden, desto länger bringen sie uns gefahrlos ans Ziel. Für die Handwäsche genügen Wasser mit Autoshampoo oder Spülmittel und ein weicher Schwamm. Bei hartnäckigem Schmutz hilft ein vorheriges Einweichen.

Mit diesen Problemen müssen sich Fahrer von Autos mit Scheinwerferreinigungsanlage zwar nicht herumschlagen. Aber nichts tun ist auch keine Lösung. Denn zur Wahrheit gehört auch: Die Reinigungsanlage muss ausreichend und richtig gefüllt werden. In den Tank gehört Wischwasser mit Frostschutz und dem Vermerk „“Polycarbonat geeignet“ oder „Kunststoffverträglich“.

Für strahlende Scheinwerfer spricht auch: Erwischt die Polizei ein Auto mit verdreckter oder beschmutzter Beleuchtung, drohen mindestens 20 Euro Bußgeld. Und im Falle eines Unfalls kann die Versicherung die Regulierung des Schadens verweigern.

Was tun bei matten, vergilbten, zerkratzten Scheinwerfern?

Ganz klar: gegen neue tauschen. Hobbyschrauber erledigten das früher gern selbst. Heute ist das aus technischen Gründen meist nicht mehr möglich. Werkstätten sind darauf eingestellt.

Vom Polieren raten Scheinwerferhersteller und Sachverständige ab. Scheinwerfer sind typgenehmigte Bauteile und dürfen nicht verändert werden, sonst erlischt die Allgemeine Betriebserlaubnis. Spätestens bei der nächsten HU kann die Plakette verweigert werden.

Heiner Plitt von Hella Gutmann Solutions: „Die meisten Scheinwerfer-Abschlussscheiben  bestehen aus Kunststoff und sind mit einer speziellen Schutzschicht ausgerüstet. Wird diese beschädigt, können Veränderungen an der Oberfläche entstehen, die das Licht falsch und gefährlich brechen. Zudem sind die Scheinwerfer dann nicht mehr resistent gegen die UV-Strahlung des Sonnenlichts. Selbst wenn die Leuchtkraft wiederhergestellt ist – der Scheinwerfer befindet sich nicht mehr im zulässigen Originalzustand.“ Auch Hausmittel wie Zahnpasta greifen den feinen Schutz an. Also Hände weg!

Was tun bei von innen beschlagenen Scheiben?

In der Regel löst sich der Nebel nach einigen Kilometern Fahrt auf. Anders bei Tropfenbildung: Hier können Mängel wie defekte Dichtungen, zugesetzte Belüftungsöffnungen oder nicht korrekt aufgesetzte Verschlusskappen Ursachen sein. Das klärt die Werkstatt.

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