Allein im Jahr 2024 gab es laut Statista von den insgesamt 3.923 Verkehrsunfällen mit Personenschaden 939 aufgrund mangelhafter Bereifung. Die gute Nachricht. Autofahrer haben es in der Regel selbst in der Hand, wie lange und sicher Reifen rollen. Tipps für ein langes Reifenleben.
Regelmäßiger Reifencheck
Alter, Luftdruck, Profil, Schäden – all das sollten Autofahrer regelmäßig checken. Nach zwei oder drei Jahren schauen dann auch die HU-Prüfer nach dem Rechten.
Ein gesetzlich vorgeschriebenes Reifenalter gibt es nicht. Spätestens aber nach zehn Jahren haben die meisten Pneus ausgedient. Komfort und Sicherheit sind nicht mehr gegeben. Das Alter kann mit den letzten vier Ziffern der sogenannten DOT-Nummer auf der Reifenflanke ermittelt werden. Beispiel: 1122 bedeutet, dass der Reifen im November 2022 produziert wurde.
Das Profil lässt sich ganz einfach mit einer Euro-Münze prüfen. Verschwindet der äußere Rand, ist das Profil noch ausreichend.
Wechsel von Sommer- auf Winterreifen
Wozu braucht man angesichts des Klimawandels noch Spezialisten für Winter und Sommer? Ganzjahresreifen erledigen den Job doch ebenso gut. Die klare Antwort: Jein! Die Allrounder werden immer ein Kompromiss bleiben. Ihre Nachteile: Im Sommer verschleißen sie schneller, die Laufleistung sinkt, der Kraftstoffverbrauch steigt. Im Winter fehlt die ausreichende Traktion. Und nach wie vor kosten die Allrounder auch mehr als die Saison-Spezialisten.
Positionswechsel der Räder
Reifen verschleißen an beiden Achsen nach langen Fahrten unterschiedlich. Sie sollten deshalb regelmäßig zwischen Vorder- und Hinterachse getauscht werden.
Richtiger Luftdruck
Der Autofahrer-Fehler schlechthin: Viele vernachlässigen den Luftdruck. Entweder wird kaum kontrolliert oder falsch befüllt. Das führt zu höherem Verschleiß, neue Reifen werden früher fällig. Die Werkstatt empfiehlt, den Reifendruck alle zwei bis vier Wochen zu prüfen. Im Urlaub wird er entsprechend der Ladung erhöht. Die Daten stehen in der Bedienungsanleitung, der Tankklappe oder an der B-Säule.
Sich auf das RDKS zu verlassen, ist nur die halbe Wahrheit. Es lässt Toleranzen zu, die ebenfalls zu höherem Verschleiß führen. Hinzu kommt, dass die indirekt messenden Systeme weniger genau sind. Also Hand anlegen nicht vergessen.
Reifenschonendes Fahren
Wer ständig rast, an der Ampel von 0 auf Tempo 100 beschleunigt, abrupt bremst oder quietschend die Kurven nimmt, fährt die Reifen sicher ins Aus. Die Ansage lautet: defensiv und vorausschauend fahren! Klingt langweilig, schont am Ende aber Reifen, Geldbeutel und die Nerven.
Tests erleichtern Kauf
Mit Billigkäufen sparen Autofahrer oft am falschen Ende. Automobilklubs und Fachzeitschriften ermitteln in Reifentests neben dem durchschnittlichen Kaufpreis deshalb auch die prognostizierte Laufleistung. So verschlingen Billigreifen mit geringerer Laufleistung unterm Strich meist mehr Kosten. Ein zweiter Reifensatz wird schneller fällig plus Montage, Auswuchten und RDKS-Sensoren.
