Fitness für das Autolicht im Winter

Die Scheinwerfer sollten – vor allem im Winter – regelmäßig geprüft werden. Foto: de haar grafikdesign

Fitness für das Autolicht im Winter

An Lack, Frontscheiben, Felgen und Spiegeln putzen und wienern wir weg, was die eisige Wetterfront uns so beschert. Dabei sollten wir Scheinwerfer und Heckleuchten nicht vergessen, denn gerade sie bringen in Herbst und Winter Licht ins Dunkel.

Sind sie mit Schmutz und Matsch verdreckt, schwindet die Sicht in Minutenschnelle, der Gegenverkehr wird geblendet. Tipps, wie die Kunststoffscheiben unbeschadet Kälte überstehen und uns sicher ans Ziel bringen.

Schonend enteisen

Was der Windschutzscheibe schadet, tut den sensiblen Scheinwerferscheiben aus Kunststoff, die mit einer feinen Lackschicht als UV-Schutz versehen sind, erst recht nicht gut. Eiskratzer hinterlassen darauf schnell Riefen.

Ist der Schutzlack erst einmal angegriffen oder nicht mehr vorhanden, dringen UV-Strahlen ungehindert in die Abschlussscheiben ein und führen zu irreparablen Schäden.

Die schonende Variante: Enteiserspray. Lauwarmes Wasser, das vorsichtig über die Abschlussscheiben gegossen wird, hilft nur bei mäßig kalten Temperaturen. Bei starkem Frost gefriert es auf der Stelle.

Achtung: Niemals heißes Wasser über die Scheinwerfer gießen! Große Temperaturunterschiede können je nach Bauart des Scheinwerfers zu strukturellen Schäden führen.

Richtig säubern

Man nehme: ein weiches Tuch, viel Wasser, etwas Autoshampoo oder Spülmittel. Die sanfte Waschart verspricht unabhängig von den Lichtquellen die besten und schonendsten Reinigungsergebnisse. Je eher Hand angelegt wird, desto besser.

Auf die Wagenwäsche zu warten reicht meist nicht. Hartnäckiger Schmutz wird vorher eingeweicht. Hände weg von Fliegenschwämmen und Trockenreinigung. Auch hochentwickelte Lacke halten diesen mechanischen Belastungen nur begrenzt stand.

Spezialmittel wählen

In Autos mit einem Abblendlicht von über 2000 Lumen Lichtstrom sowie in seit April 2000 zugelassenen Fahrzeugen mit Xenon-Licht arbeiten Scheinwerfer-Reinigungsanlagen.

Ins Wischwasser gehört im Winter nicht nur Frostschutz, es sollte auch speziell für die empfindlichen Polycarbonat-Scheiben zugelassen sein. Beim Kauf also auf Hinweise wie „Kunststoffverträglich“ oder „für Polycarbonat geeignet“ achten.

Versiegelung durchführen

Die einfachste Lösung ist Heißwachs in den Autowaschanlagen. Wasser und Dreck perlen für eine bestimmte Zeit besser ab. Allerdings lösen die Waschwasserzusätze der Scheinwerfer-Reinigungsanlagen die Versiegelung auch schnell wieder.

Im Handel gibt es Produkte mit Nanopartikeln, die auf die Abschlussscheiben aufgetragen werden und Schutz versprechen.

Ausreichend Wischwasser füllen

Das Leid jedes Autofahrers: Bei schlechtem Wetter und in der dunklen Jahreszeit geht die Hand öfter an den Wischerhebel als gewöhnlich. Die Anzeige leuchtet gefühlt wöchentlich.

Es macht also Sinn, eine Wischwasser-Reserve für die Scheinwerfer-Reinigungsanlage sowie die Front- und Heckscheibe an Bord zu haben. Tipp: Wer eine Fertigmischung kauft, muss beim Mischen nicht umständlich zirkeln.

Mangelhafte Scheiben tauschen

Steinschläge, UV-Licht, Insektenfriedhöfe – irgendwann ist jede Kunststoffscheibe entweder milchig, rissig oder zerkratzt. Der Handel wirbt für die Do-it-yourself-Reparatur mit den verschiedensten Polituren und Schleifpapieren.

Doch Vorsicht: Das Material hat keine Herstellerqualität, und das Know-how der Laien hat besonders beim Auftragen der dünnen Lackschicht seine Grenzen. Selbst professionelle Lackierer sind nicht in der Lage, den Lack so gleichmäßig und dünn wie der Scheinwerfer-Hersteller aufzutragen.

Oft entsteht danach gefährliches Streulicht, schlimmstenfalls rauscht man mit derart „aufbereiteten“ Scheinwerfern noch durch die HU. Da hilft nur der Tausch in der Werkstatt.