Zwar steigt die Zahl vollelektrischer Fahrzeugmodelle kontinuierlich und auch die Anschaffungskosten sinken langsam – doch der Markt zieht nicht im erhofften Maße an. Der langsame Zuwachs der Neuzulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge, insbesondere im Privatkundensegment, zeigt: Die bisherigen Rahmenbedingungen reichen nicht aus, um Elektromobilität in der Breite alltagstauglich, wirtschaftlich attraktiv und gesellschaftlich akzeptiert zu machen. Damit geraten nicht nur die Mobilitätswende, sondern auch die Klimaziele in Gefahr.
In seinem neuen Impulspapier benennt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) die größten Hemmnisse und präsentiert Impulse für einen Neustart. Im Fokus stehen unter anderem: ein intelligenter und gerechter Ausbau der Ladeinfrastruktur, niedrigere Betriebskosten durch reduzierte Stromsteuern und faire Netzentgelte, sowie verbraucherfreundliche Zahlungs- und Preismodelle beim öffentlichen Laden. Zudem betont der ZDK die Bedeutung eines funktionierenden Gebrauchtwagenmarkts mit planbaren Restwerten – etwa durch unabhängige Batterietests – sowie das Potenzial regionaler Reparatur- und Recyclingstrukturen.
Ein weiterer Schlüssel liegt in der Ausbildung: Die Modernisierung der Bildungszentren, gezielte Qualifizierung von Fachkräften für Hochvolt- und Softwaretechnologie sowie digitale Lernformate sind essenziell, um junge Menschen für das Kfz-Gewerbe zu begeistern und die Transformation fachlich abzusichern. Mit diesem Impulspapier macht der ZDK deutlich: Ohne praxistaugliche, sozial gerechte und wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen bleibt Elektromobilität ein Nischenprodukt. Es braucht jetzt klare politische Weichenstellungen – für eine alltagstaugliche E-Mobilität in Deutschland.