ZDK-Präsident Thomas nimmt Stellung zur aktuellen politischen Lage sowie zur verbandspolitischen Situation des ZDK. Hier die Kernaussagen.

Thomas Peckruhn

…über seine ersten zwei Monate im Amt:

Mein Anspruch ist und war es, sofort zur Sacharbeit zu kommen. Das erwarten unsere Betriebe und Mitglieder von uns. 

Sehr guter erster persönlicher Austausch mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, bei dem wir viele wichtige Themen unserer Branche platzieren konnten. 

Sehr enger Austausch mit dem VDIK und VDA. Angesichts der Herausforderungen unserer Branche ist es wichtig, dass wir mit diesen und anderen Verbänden den Schulterschluss üben. 

Entscheidend ist aber der enge und vertrauensvolle Austausch mit unseren Mitgliedsverbänden, wie mit dem Besuch beim Landesverband Bayern und dem geplanten Treffen mit dem LV Nordrhein-Westfalen. Ich setze sehr deutlich auf diese persönlichen Gespräche mit unseren Mitgliedern über die Zukunft unseres Verbandes.

…über die ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung:

Von der versprochenen Aufbruchstimmung im Land ist leider noch wenig zu spüren. Viele Versprechungen wurden noch nicht angegangen, beispielsweise die Senkung der Stromsteuer und die Förderung von privaten E-Auto-Käufen. Darüber haben wir auch mit dem Bundesverkehrsminister gesprochen. 

Es soll eine Senkung der Netzentgelte auf Strom folgen, wie wir es als ZDK schon lange fordern. Denn hier liegt der größere Hebel. 

Schädlich ist die Steuerdiskussion -  ein falsches Signal und das Letzte, was der Mittelstand braucht. 

…über die Gespräche zur Geschäftsstellentrennung von ZDK und ZDK:

Die Gespräche und die Arbeit einer im Mai von der ZDK-Mitgliederversammlung einberufenen Projektgruppe laufen auf Hochtouren. Wir arbeiten intensiv an einer neuen Struktur für einen modernen und starken ZDK. 

Die Ergebnisse werden wir auf der ZDK-Mitgliederversammlung am 23. September in Weimar in Form einer umfassenden Satzungsänderung präsentieren. Unser gemeinsames Ziel ist es, einen zukunftsfesten ZDK aufzustellen, in dem das gesamte Kfz-Gewerbe vertreten ist.

…über die Erwartungen an die ZDK-Mitgliederversammlung:

Wir bereiten eine Änderung unserer in die Jahre gekommenen Verbandssatzung vor, damit wir künftig agiler arbeiten und gleichzeitig durch gestraffte und transparente Abstimmungsprozesse und für das gesamte Kfz-Gewerbe sprechfähig sind.  

Die neue Satzung sieht den ZDK als starken Dachverband vor und muss natürlich auch mit Leben gefüllt werden, so dass die Probleme der Vergangenheit gelöst werden können. Wir haben aber bereits heute ein tolles Management-Team in Bonn und Berlin, das mit viel Engagement und Sachkunde den ZDK steuert. Jetzt brauchen wir nur noch verlässliche Arbeitsstrukturen im Vorstand, um die PS auf die Straße zu bringen. 

Wir haben uns selbst ein Fitness-Programm verordnet und lassen die Ergebnisse der Projektgruppe von Unternehmerinnen und Unternehmern bewerten, die bisher noch keine Rolle im ZDK spielen, sich aber ehrenamtlich in unseren Mitgliedsverbänden engagieren. Ziel ist es, durch sie einen ungetrübten Blick von außen zu erhalten und eine zukunftsfähige Lösung zu entwickeln.

…über die geplante Gründung des Verbands der Autohändler Deutschlands: 

Die Art und Weise der Ankündigung dieser Verbandsgründung hat mich sehr überrascht. Es wurden Unwahrheiten über die politische Arbeit des ZDK verbreitet und alte Geschichten aufgewärmt, die schon Jahrzehnte zurückliegen. 

Daher habe ich bei allen Gründungsmitgliedern des VAD dafür geworben, sich in einem unserer Mitgliedsverbände oder direkt in einem unserer Ausschüsse zu engagieren und einzubringen und auf unsere politischen Erfolge und jüngste Treffen mit Politikern verwiesen. 

…über den Anspruch des ZDK, auch für große Handelsgruppen zu sprechen:

Meine Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass auch große Handelsgruppen mit zahlreichen Standorten in verschiedenen Bundesländern und mehreren Fabrikaten unter einem Dach sich vom ZDK am besten vertreten fühlen. 

Wir als ZDK haben mit unseren Mitgliedsverbänden ein attraktives Angebot und mittlerweile die Kraft und Ressourcen, die es für einen erfolgreichen Verband braucht. 

Wer jetzt das Rad neu erfinden will, verschwendet wertvolle Zeit, die wir angesichts der politischen Herausforderungen und des Konzentrationsprozesses im Kfz-Gewerbe und im Autohandel eigentlich gar nicht haben. 

 

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