Bonn. Mit günstigen Leasing-Angeboten für Mitglieder wird der ADAC zum Konkurrenten für den Autohandel. Was aus Kundensicht verlockend klingt, bringt die Händler auf die Palme.
„Die Corona-Krise hat uns bis jetzt schon genug Verdruss und Verluste beschert“, beklagt ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn die aktuelle Situation. „Was bringt den ADAC jetzt dazu, in dieser angespannten Lage den Druck auf die Händler massiv zu erhöhen?“
Denn dessen Geschäftsmodell basiere auf günstig erworbenen Fahrzeugen von Herstellern und Importeuren, die den Kunden dann zu entsprechend attraktiven Konditionen angeboten würden. Der Händler spiele allenfalls noch bei der Auslieferung eine Rolle und gehe bis auf eine dafür gewährte Pauschale leer aus.
„Wer als Händler in diesem Wettbewerb bestehen will, muss zwangsläufig draufzahlen“, so Peckruhn. Im schlimmsten Fall habe er dem Leasing-Interessenten des ADAC vorher unwissentlich noch eine umfassende Produktberatung plus Probefahrt gewährt. Denn bestellt werde dann online.
„Mit seiner Marktmacht verzerrt der ADAC dauerhaft den Wettbewerb“, betont Peckruhn. „Denn es handelt sich hier ja nicht um eine zeitlich begrenzte Aktion. Der Club sollte sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Der Automobilhandel gehört definitiv nicht dazu.“