Bonn. Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) können sehr schnell dazu beitragen, die CO2-Bilanz zu verbessern. Daher fordert der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) das Bundesumweltministerium dazu auf, den vorliegenden Referentenentwurf der nationalen Umsetzung der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) nachzubessern. Dabei müsse die im Juni veröffentlichte Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung berücksichtigt werden.
„Zur Verbesserung der CO2-Bilanz gilt es, alle möglichen Maßnahmen und Minderungspotenziale auszuschöpfen“, so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn. „Dazu gehört Wasserstoff genauso wie die E-Fuels.“
Der Fahrzeugbestand in Deutschland von über 53 Millionen Pkw und Nutzfahrzeugen sollte laut Peckruhn Anreiz genug sein, um den enormen Hebel von E-Fuels auch als Brückentechnologien, zum Beispiel als Kraftstoffbeimischungen, zu erkennen. Das Durchschnittsalter von Pkw steige seit dem Jahr 2000 ständig an (von 6,9 Jahren auf inzwischen 9,6 Jahre in 2019).
Ein klimafreundlicher Betrieb könne für eine schnelle Verbesserung der CO2-Bilanz sorgen. Nicht zuletzt trage der Einsatz von E-Fuels maßgeblich zum Erhalt der automobilen Wertschöpfungstiefe bei, und das sowohl in der Fahrzeugproduktion als auch im Kraftfahrzeuggewerbe.
Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe als Energieträger der Zukunft müssten auf Basis regenerativer Energiequellen umweltfreundlich hergestellt werden. Eingesetzt in Brennstoffzellenfahrzeugen sei Wasserstoff aus Ökostrom klimaneutral und frei von schädlichen Emissionen.
„Eine Festlegung auf E-Fahrzeuge und der regulatorische Ausschluss alternativer Antriebstechnologien insbesondere für Pkw stellt eine Gefahr für das Senken der Emissionswerte und das Erreichen der Klimaziele dar“, betont Peckruhn.
„Wir brauchen Technologieoffenheit, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Technologien setzen sich langfristig nicht durch Subventionen, sondern aufgrund einer fairen Wettbewerbssituation durch. Und die ist aktuell nicht gegeben“, so der ZDK-Vizepräsident.
„Klimaneutral betriebene Verbrennungsmotoren müssen auch aus Kundensicht eine Zukunft haben. Das zwangsläufige Ende des Verbrennungsmotors herbeizureden und diese Antriebsart ab dem Jahr 2026 für überholt zu erklären, wie das VW-Chef Diess kürzlich getan hat, ist der absolut falsche Weg.“