Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) begrüßt die heutigen Kabinettsbeschlüsse zur Änderung des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes, zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) sowie zur Anpassung des Lieferkettengesetzes. Aus Sicht des Kfz-Gewerbes ist die Richtung klar: Weniger Bürokratie bedeutet mehr wirtschaftliche Stabilität für die Betriebe.
Die zunehmende Regelungsdichte auf nationaler, wie europäischer Ebene stellt Werkstätten, Autohäuser und Handelsbetriebe vor immer größere Herausforderungen. Besonders die neuen Berichtspflichten aus der EU-Nachhaltigkeitsrichtlinie und den Anpassungen im Lieferkettengesetz drohen, alle Betriebe unverhältnismäßig zu belasten. „Wir begrüßen jeden Schritt zur Entbürokratisierung, aber er muss auch tatsächlich bei den Betrieben ankommen“, betont ZDK-Präsident Thomas Peckruhn. „Unsere Mitgliedsbetriebe brauchen Klarheit und praktikable Lösungen, keine zusätzlichen Formulare und Prüfpflichten. Bürokratie bindet wertvolle Zeit und Ressourcen, die im Kfz-Handwerk und Handel dringend für eine krisenfeste Ausrichtung der Branche benötigt werden.“
Der ZDK appelliert zugleich an Bundesregierung und EU-Kommission, die geplanten europäischen Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung mittelstandsgerecht auszugestalten. Gerade im Kfz-Gewerbe mit seinen über 40.000 Betrieben ist die Umsetzung umfangreicher Berichts- und Dokumentationspflichten weder personell noch wirtschaftlich realistisch. „Nachhaltigkeit darf kein Papiertiger werden“, so der ZDK weiter. „Wir brauchen ein Gleichgewicht zwischen Transparenz und Machbarkeit, sonst gefährden wir die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands, anstatt sie zu stärken.“
Besonders mit Blick auf die anstehenden Änderungen im Energiesteuer- und Stromsteuergesetz fordert das Kfz-Gewerbe spürbare Entlastungen bei Energie- und Stromkosten, hierzu gehören ausdrücklich die Netzentgelte. Werkstätten und Autohandel leiden unter den gestiegenen Energiepreisen. Der ZDK fordert daher eine Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß, Entlastungen bei den Netzentgelten, einfachere Antragsverfahren und digitale Meldewege für Steuerentlastungen sowie verlässliche Übergangsfristen bei der Umsetzung neuer EU-Vorgaben.
„Unsere Branche braucht Planungssicherheit. Entbürokratisierung darf nicht nur ein politisches Schlagwort bleiben, sondern muss sich im Alltag unserer Betriebe bemerkbar machen“, heißt es abschließend aus dem ZDK.
