Bonn. Mit rund 230.000 Pkw-Neuzulassungen brachte der April den zweitschwächsten Wert seit April 2010. Im bisherigen Jahresverlauf wurden laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) rund 886.000 Pkw neu zugelassen. Im letzten Vorkrisen-Jahr 2019 waren es in den ersten vier Monaten noch fast 1,2 Millionen Pkw und damit rund 300.000 Einheiten bzw. 25,6 Prozent mehr gewesen.
„Der im direkten Monatsvergleich zum katastrophalen April-Wert des Vorjahres auf den ersten Blick starke Anstieg (+ 90%) in diesem Jahr täuscht, weil der April 2020 der erste volle Lockdown-Monat war und auch die Zulassungsstellen weitestgehend geschlossen waren“, so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn.
Aktuell sei in den Autohäusern von sprühender Kauflaune insbesondere bei den Privatkunden keine Spur. In normalen Zeiten zähle der April zu den zulassungsstärksten Monaten des Jahres – mit einem durchschnittlichen Wert von rund 288.000 Neuzulassungen in den Vorkrisenjahren 2010 bis 2019.
„Zurzeit liegen wir im April 2021 mit etwa 60.000 Einheiten und damit um rund 20 Prozent unter diesem Durchschnittswert“, so Peckruhn. Die Verfügbarkeit von Neufahrzeugen werde auch von der Problematik mangelnder Halbleiter-Zulieferungen an die Hersteller beeinträchtigt.
Außerdem würden die Themen Händler- und Tageszulassungen wieder vermehrt in den Fokus rücken. Privatkunden würden sich aktuell sehr stark auf dem Gebrauchtwagenmarkt bedienen. So wechselten im April 2021 im Vergleich zum extrem schwachen April des Vorjahres laut KBA knapp über 590.000 Pkw (+67,6 %) die Besitzer, im bisherigen Jahresverlauf waren es etwas mehr als 2,174 Mio. Einheiten (+8 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres).
„Nach wie vor leiden wir an der unübersichtlichen Situation bei den Inzidenzwerten und den daran gekoppelten unterschiedlichen Einkaufsszenarien und bleiben deutlich hinter unseren Möglichkeiten“, so Peckruhn. „Von Jubelstimmung im Autohandel kann daher keine Rede sein.“