Bonn. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) unterstützt die Einführung der Messung der Partikelanzahlkonzentration (PN-Messung) zum 1. Juli dieses Jahres. Dieses Verfahren stellt die Abgasuntersuchung (AU) von modernen Dieselfahrzeugen auf eine neue technische Basis.
Euro 6-/Euro VI-Dieselfahrzeuge werden dann nicht mehr über eine Trübungsmessung, sondern ausschließlich durch eine Zählung der ausgestoßenen Partikel geprüft und bewertet.
Die Arbeitsgruppe zur Bewertung und Beurteilung der Verfügbarkeit der PN-Messgeräte des Bundesverkehrsministeriums unter Beteiligung der Landesverkehrsbehörden hatte vergangene Woche festgestellt, dass eine ausreichende Anzahl und die flächendeckende Verfügbarkeit von Partikelanzahlgeräten vorhanden seien.
Rund 17.000 PN-Messegeräte stünden bundesweit für die Abgasuntersuchung bereit (12.000 Geräte bei den Prüforganisationen und 5.000 bei AU-Werkstätten bzw. auf Lager bei den Großhändlern). Weitere 3.000 bis 4.000 PN-Messgeräte könnten monatlich folgen. Damit könnten die anstehenden PN-Messungen an Dieselfahrzeugen mit der Schadstoffklasse Euro 6/Euro IV (Pkw, Nutzfahrzeuge) problemlos in den Untersuchungsstellen, die bereits ein PN-Messgerät besitzen, durchgeführt werden.
Der ZDK sieht allerdings eine flächendeckende und homogene Verteilung der PN-Messgeräte im Bundesgebiet noch nicht als gegeben an. „Wir fordern deshalb die Bundesregierung dazu auf, die Bauartzulassungen der noch fehlenden Messgerätehersteller durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) voranzutreiben, um eine wettbewerbsneutrale und bürgerfreundliche PN-Messung im Bundesgebiet zu ermöglichen.
Nur so können alle 45.000 berechtigten Untersuchungsstellen (15.000 Prüfstellen der Überwachungsorganisationen und 30.000 anerkannte AU-Werkstätten) ausreichend versorgt werden“, so Bundesinnungsmeister und ZDK-Vizepräsident Detlef Peter Grün. Derzeit besitzen nur 6 von 17 Herstellern eine Bauartzulassung ihrer Partikelzählgeräte durch die PTB.