Fährschiff, hol über!

Wer sich mit dem Auto für eine Fährüberfahrt entscheidet, beginnt seinen Urlaub bereits an Bord. Denn viele Fähren bieten längst Kreuzfahrtschiff-Flair. Bild: Pixabay/analogicus

Entspannt, erlebnisreich, flexibel und günstiger als viele Flüge: Wer sich mit dem Auto für eine Fährüberfahrt entscheidet, beginnt seinen Urlaub bereits an Bord. Mit komfortablen Kabinen und Angeboten wie Bars, Shows, Boutiquen, Fitness-Bereichen und Wellness-Angeboten bieten einige Fähren längst Kreuzfahrtschiff-Flair. Damit Autofahrer die Schiffspassage auch genießen können, sollten sie einige Regeln beachten.

Rechtzeitig buchen und am Terminal sein

Fähren sind schnell ausgebucht. Vor allem Wohnmobilisten sollten sich sputen, wollen sie den Service „Camping an Bord“ nutzen. Online-Bucher profitieren generell, wenn sie früh ordern und flexibel sind. Außerhalb der Saison, in der Woche und an variablen Anreisetagen lässt sich viel Geld sparen.

Für die Anreise braucht es Zeit. Wer die Fähre aufgrund von Staus oder einer Panne verpasst, hat es schwer umzubuchen. Hier helfen Flex-Tarife, der schnelle Kontakt zum Hafenbüro oder der Fährgesellschaft und eine Reiserücktrittsversicherung. Die Reedereien empfehlen, zirka drei Stunden vor der Abfahrt am Check-in zu sein. 30 bis 60 Minuten vor dem Ablegen schließt das Boarding.

Fahrzeugdaten korrekt angeben

Eine Frage der Sicherheit und Logistik: Nur mit der genau angegebenen Fahrzeughöhe und -länge auf dem Buchungsvordruck kann das Bordpersonal planen. Ist das Fahrzeug länger oder höher, drohen Aufpreis oder das vorläufige Aus der Reise.

Anweisungen des Bordpersonals beachten

Nach dem Check-In bleibt meist noch Wartezeit in der zugewiesenen Spur auf dem Parkplatz. Hat die Fähre angelegt, heißt es: Zurück ins Auto und dann recht bald auf die Fähre. Die Crew weist die Plätze zu. Aus Sicherheitsgründen ist der Aufenthalt im Auto während der Fahrt verboten.

Eine Ausnahme gilt für den Service „Camping an Bord“ – besonders beliebt auf Überfahrten im Mittelmeer. Die Camper parken auf einem extra Deck mit Stromanschluss, schlafen im eigenen Bett und haben Zugang zu allen Annehmlichkeiten der Fähre. Gasflaschen müssen geschlossen werden. Die Kontingente sind allerdings schnell erschöpft.

Versicherungsschutz vorab checken

Fährgesellschaften haften nur sehr eingeschränkt für mögliche Transportschäden. Es gibt aber spezielle Fähr-Policen, die Fahrzeuge während der Schifffahrt gegen Verlust oder Beschädigung schützen.

Die Kfz-Teilkasko zahlt für Schäden aufgrund von Naturgewalten, beispielsweise durch Sturm oder Feuer. Die Vollkasko-Versicherung erstattet Schäden, die beim Rangieren entstanden sind. Sie greift ebenfalls, wenn das Fahrzeug beim Sinken, Stranden oder bei einer Kollision verloren geht.

Entwarnung für Besitzer von E-Mobilen

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) gibt Entwarnung: Elektroautos werden auf deutschen Fähren problemlos mitgenommen. Wie ausländische Fährgesellschaften den Transport regeln, ist bei den Anbietern im jeweiligen Land zu erfragen. Die zweite gute Nachricht: Vereinzelt bieten Autofähren wie die schwedische Stena Scandinavica sogar die Möglichkeit, E- und Hybrid-Fahrzeuge während der Fahrt zu laden.

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